lädt ..
Als Künstler stellt sich FLATZ den menschlichen Grenzen. Er überwindet Schmerz und körperliche Grenzen in seinen Körperperformances, in seinen politischen Arbeiten stellt er sich mentalen Grenzen innerhalb der Gesellschaft und in seinem skulpturalem sowie architektonischem Schaffen stellt er sich der Herausforderung der Dimension. In seinem 3200m² großen Skulpturendachgarten Heaven 7 stellt er sich gleich all diesen Grenzen. Im siebten Stock des Kistlerhof 70 entstand ein Projekt, das den Menschen mit der Natur verbindet. In mühevoller Kleinarbeit wurden künstlerische Pavillons, Arbeiten, Begrünung und Wegesysteme auf das Dach geflogen und gehievt. In der Verwebung aller Elemente entstand ein einzigartiges Projekt, das nach seinesgleichen sucht.
Heaven 7 ist eine Einreihung des Menschen in die Natur und Schöpfung. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema der menschlichen Vergänglichkeit durch das Projekt. Der Triumphbogen auf dem Dachgarten stellt dabei die zentrale Frage an uns: Quo vadis – Wohin gehst du? Der Garten ist wie eine Erforschung dieser Frage: ein Auseinandersetzen mit Wandel, Ordnung und Chaos, Leben und Tod.
FLATZ schreibt seinen Dachgarten in die Geschichte der Gartenbaukunst ein, in der sich der Mensch im Verhältnis zur Natur setzt: Der Klostergarten als Preisung der Schöpfung, der Barockgarten als Positionierung des Menschen als Herrscher über die Natur und des englischen Garten mit seiner Balance zwischen Natur und Kultivierung ebendieser. Heaven 7 erzählt die Geschichte all dieser Denkansätze und doch ist es auch eine Geschichte des Künstlers selbst.
Das Projekt ist eine Retrospektive auf 35 Schaffensjahre und schafft anhand von autobiographischen Arbeiten, gesellschaftlichen Beobachtungen und philosophischen Ansätzen einen einmaligen Kommentar auf das Leben. Künstlergärten sind wie persönliche Fingerabdrücke ihrer Schöpfer. Die autobiographischen Elemente sind wichtig um ihre Besonderheit zu verstehen. Die Lebendigkeit durch die Bepflanzung hält das Projekt stets im Wandel und bietet einen völlig anderen Ansatz als jede Museumsausstellung bieten könnte. Die Aussicht, die Witterung, das Licht und das Gefühl machen jeden Besuch individuell für den Besucher und stehen für den Wandel der Natur, die künstlerischen Arbeiten sind dabei die einzige Konstanz.
Text: Anabel Roque Rodriguez